Institut für Psychologische Psychotherapie - Prof. Sachse / Bochum

Institut für Psychologische Psychotherapie

Klärungsorientierte Psychotherapie - Interaktionelle Verhaltenstherapie - Kognitive Verhaltenstherapie
Staatlich anerkanntes Ausbildungsinstitut - Leitung: Prof. Dr. Rainer Sachse

Psychologische Psychotherapie

Die Ausbildungsinhalte orientieren sich an dem Konzept der Psychologischen Psychotherapie von Grawe (1998).

Dieses Konzept besagt, dass es sinnvoll ist, die "schulspezifischen" Beschränkungen der Psychotherapie aufzugeben und stattdessen im Therapieprozess alle relevanten Wirkprinzipien anzuwenden, also dem Klienten ein möglichst breites Spektrum wirksamer Therapieverfahren anzubieten. Relevante Wirkprinzipien sind:
  • Beziehungsgestaltung
  • Problemaktualisierung / Schema-Aktivierung
  • Klärung von Schemata
  • Umstrukturierung / Integration von Schemata
  • Ressourcenaktivierung
  • Bewältigung
( Grawe, K. (1998): Psychologische Therapie. Göttingen: Hogrefe )

Historisch gesehen haben sich voneinander getrennte Therapieverfahren entwickelt, die jeweils immer nur bestimmte Wirkprinzipien realisieren:
  • "klassische" Verhaltenstherapie realisiert fast ausschließlich das Prinzip Bewältigung;
  • "klassische" Gesprächspsychotherapie realisiert das Prinzip Beziehungsgestaltung;
  • Kognitive Verhaltenstherapie realisiert insbesondere Umstrukturierung von Schemata;
  • Interaktionelle Verhaltenstherapie realisiert Problemaktualisierung, Beziehungsgestaltung und Ressourcenaktivierung;
  • Zielorientierte Gesprächspsychotherapie, eine spezifische Weiterentwicklung der Gesprächspsychotherapie, realisiert Beziehungsgestaltung, Problemaktualisierung und Klärung;
  • Klärungsorientierte Psychotherapie, eine Erweiterung der Zielorientierten Gesprächspsychotherapie, realisiert Beziehungsgestaltung, Problemaktualisierung, Klärung, Ressourcenaktivierung und Umstrukturierung.
Alle diese Therapie-Bereiche haben eine eigene Geschichte und Entwicklung. Entsprechend verfügen sie über eigene Therapieziele und Strategien und damit über eine ganz spezielle Expertise. Diese entwickeln sie gezielt fort und sollten das auch weiterhin tun.

Man kann jede dieser Therapieformen als ein "Experten-System" ansehen, das bestimmte Prinzipien sehr gut realisiert, also darin "Experte" ist, und andere Prinzipien dagegen nur schwach oder gar nicht realisiert (siehe "Psychotherapeuten als Experten").

Nur alle zusammen können mehr als jeder Einzelne: Und daher sollten sie zusammen eine Psychologische Psychotherapie bilden.

Psychologische Psychotherapie stellt damit die Kombination unterschiedlicher therapeutischer Expertisen dar:

So bringt Klärungsorientierte Psychotherapie eine besondere Expertise ein im Bereich Problemaktualisierung ("Erlebnisaktivierung"), Klärung / Explizierung von Schemata und im Bereich Beziehungsgestaltung und Beziehungsarbeit (einschließlich des Umgangs mit schwierigen Interaktionssituationen).

Kognitive Therapie bringt Expertisen ein im Bereich Prüfung von Schemata, Umstrukturierung, Integration von positiven Schemata und Ressourcen.

Verhaltenstherapie bringt die Expertise ein zum Training sozialer Kompetenz, Aufbau von Bewältigungsverhalten, Reizkonfrontation u.a.

Ressourcen-orientierte Strategien bringen Expertisen ein in Richtung auf Aktivierung von Ressourcen, Entwicklung von Problemlösungs-Strategien u.a.

Die Ausbilder des Instituts möchten diese "Experten-Systeme" beibehalten, weil sie in sich schlüssige und konsistente Systeme sind, möchten aber den Teilnehmern mehrere dieser Expertise-Systeme nahe bringen, also dem Ziel einer Psychologischen Psychotherapie möglichst nahe kommen


Im Institut wird der Therapiebereich der Klärungsorientierten Psychotherapie speziell weiterentwickelt; daher stellt dieser auch einen zentralen Forschungs- und Konzeptentwicklungs-Schwerpunkt des Instituts dar.

Wir lehren Wissen aus allen oben genannten Therapiebereichen und damit Psychologische Psychotherapie, um den Teilnehmern eine umfassende therapeutische Expertise zu vermitteln.



Psychotherapeuten als Experten


Prof. Dr. Rainer Sachse (1990):
Dialog zwischen Expertinnen oder das Ergänzungsverhältnis von Verhaltenstherapie, Kognitiver Therapie und Gesprächspsychotherapie.

Zeitschrift der Schweizerischen Gesellschaft für Verhaltenstherapie, 3, 9-40.

Zusammenfassung:
Die Arbeit behandelt die Möglichkeit, Gesprächspsychotherapie, Verhaltenstherapie und Kognitive Therapie als Expertensysteme aufzufassen, die bei bestimmten KlientInnen, bestimmten Problemen und Zielsetzungen jeweils besonders geeignet sind.

Die Voraussetzungen und Möglichkeiten eines Ergänzungsmodells werden diskutiert; die konvergenten theoretischen Entwicklungen der Therapieformen und ihre unterschiedlichen Zielperspektiven werden herausgearbeitet.


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Psychotherapeuten als Experten